Anlässlich der Neuerscheinung des Buches Bedrohte ARTen, findet am 21. und 22. Februar 2014 die 24 Stunden Ausstellung 21-22 mit Werken von Christoph Buchegger, Pia Mayer, Tamara Rametsteiner, Jürgen Böheimer und Philipp Schnell statt.
21. Februar 2014, ab 19 Uhr
22. Februar 2014, 14-19 Uhr
Bedrohte ARTen
Christoph Buchegger– Abenteurer des Naturalismus
Was war zuerst da? C.B mit seinem Versuch die Tierwelt abzubilden, das Ei, die Henne oder A.D ́s Hase? Fest steht, da segelt jemand hart am Wind, die perfekte Welle vor Augen, fliegt auf Skiern durch den Wald, konzentriert sich auf das Wilde, selbst ein Wild, voll des Wollens ringt er kalten Blutes mit Form um Fassung.
Er ist ein direkter Nachkomme von Humboldt und Bonpland. Waren jene damit beschäftigt die schier unendlich scheinende Artenvielfalt zu beschreiben und – zeichnen, so ist es jetzt an C.B. der Chronist ihres Schwindens zu sein.
In kaum mehr als 200 Jahren haben wir es dahin gebracht. Vorliegendes Buch ist aber nicht als bloßer Abgesang zu verstehen, obgleich der eine oder andere Schwan darin vorkommen mag.
Die Lust am Kreatürlichen, die Freude an der Schöpfung, die Faszination an der Natur und schliesslich ihre Deutung durch C.B. obsiegen einer grimmen Realität und wir sind Dank ihm einmal mehr beschenkt.P.B.
Pia Mayer
In ihrer bisherigen künstlerischen Arbeit hat sich P.M. in einer konzentrierten Herangehensweise mit der Inszenierung von Lebenswelten, Individualität und den Zwängen der Identität beschäftigt. Neben der Auseinandersetzung mit dem Verhältnis der Geschlechter, richtet sich ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf die Schnittstelle von Malerei und Fotografie. Um die formale Ästhetik wissenschaftlicher Arbeiten und aber auch Motive der klassischen Genremalerei aufzugreifen, versucht die Künstlerin die schier unbegrenzten technischen Möglichkeiten der fotografischen Reproduktion in ihrem Schaffen weiter auszuloten.
So hat P.M. für die Fotografie fully mature, 2012 (siehe Abb.) ein Stillleben mit überreifen Früchten arrangiert und es in Folge auf einen abgelaufenen Rollfilm belichtet. Das veränderte Farbspektrum der Bilder ist zum einen Konsequenz des bei der Produktion verwendeten Filmmaterials, aber auch dem dargestellten Sujet selbst inhärent.
Die bescheide Größe der Farbabzüge, unterstreicht die Intimität und Kostbarkeit der Fotografie, die versucht die Vergänglichkeit festzuhalten.
Tamara Rametsteiner
Tamara Rametsteiner thematisiert die Verortung des weiblichen Körpers und verbindet das Medium Fotografie mit skulpturalen Objekten. Die meist in schwarzweiß gehaltenen Fotoarbeiten zeigen Selbstinszenierungen, die durch unterschiedliche Eingriffe einen ambivalenten Charakter entwickeln.
Philipp Schnell
Philipp Schnell bearbeitet in seinen Werken die Zusammenhänge zwischen Zeichen, Symbol, Struktur und Differenz als Elemente des zeichnerischen Raumes. Unterscheidung, Überlappung, Nähe und Distanz verwandeln den Strich in die Grundlage eines zeichnerischen Vokabulars, dass sich in knappen Bezügen selbst trägt. Relation, Affirmation und Negation entstehen aus der reziproken Bezugnahme der graphischen Elemente und lassen so eine Spannung erahnen, die sich an der Oberfläche der Arbeiten abbildet und gleichzeitig einen Tiefe offenbart, die auch den Zeichen und Symbolen der Alltagswelt innewohnt. Die Arbeiten adressieren so die Tiefenstruktur der Zeichen- und Symbolsysteme, die als stets plastische, relationale Bedeutungszusammenhänge Welt, Sinn und Daseinsbezug als Funktion von Form, Differenz und syntagmatischem Verweis darstellen.