Opening 27.01.2015, 19h
28.01.2015 – 14.02.2015, 10h – 16h
Concert Night 30.01.2015, Bar open 19h, Performance 20
Performances by:
Domnitch/Gelfand
, Aernoudt Jacobs,
Yunchul Kim
, DJ Soulglo
KONTINUUM
The relationship between the human and non-human is currently under intense discussion. The view that the world is subject to human exploitation and control was dominant for many centuries. But the idea of natural resources being abundant as well as the idea of a stable material world that is under human control and enduring the forces of nature are dated and problematic. As a consequence, matter is increasingly perceived as embedded in life processes and rich meshworks of relations (cultural, social, chemical, physical, etc.). From these surrounding factors and exchanges it draws its properties, potentials and meanings.
In the light of this expanded perspective on matter, the research project LIQUID THINGS investigates creative processes that go beyond the use of „finished“ and pre-fabricated materials. These „finished“ materials only represent a small choice of possibilities in comparison to the material continuum that the world consists of. The continuum’s full spectrum contains many more impurities, mixtures, combinations and singularities than can ever be captured in an abstract philosophical notion of matter or any physical/chemical categorization. All the special cases and exceptions – which are rather the rule – are meeting points for encounters with the continuum’s plurality and extensive complexity. The exhibition KONTINUUM presents some particular processes of materialization and shows how five artists have dealt with matter’s dynamics, recalcitrances and activities.
KONTINUUM
Das Verhältnis und die Abgrenzung zwischen dem Menschlichen und Nicht-Menschlichen wird zur Zeit heftig diskutiert. Die letzten Jahrhunderte wurden von der Ansicht dominiert, dass die Welt der Menschheit zur Ausbeutung zur Verfügung steht und von ihr kontrolliert werden kann. Aber sowohl die Vorstellung grenzenlos verfügbarer Ressourcen als auch die Vorstellung einer stabilen materiellen Wirklichkeit unter menschlicher Kontrolle, den Kräften der Natur trotzend, sind überkommen und problematisch. Als Reaktion darauf wird versucht, Materie in ihrer Einbettung in Lebensprozesse und Geflechte multipler Beziehungen (kulturell, sozial, chemisch, physisch, etc.) zu verstehen. Aus diesen Umgebungsfaktoren und -interaktionen bezieht sie ihre Eigenschaften, Potentiale und Bedeutungen.
Vor dem Hintergrund dieser erweiterten Perspektive auf Materie erkundet des Forschungsprojekt LIQUID THINGS Schaffensprozesse, die über die Verwendung von vorfabrizierten, fertigen Materialien hinausgehen und Material nicht als Gegebenes voraussetzen. Vorfabrizierte Materialien stellen nur einen kleine Auswahl der Möglichkeiten des materiellen Kontinuums dar. Das volle Spektrum des Kontinuums beinhaltet eine viel größere Zahl an Unreinheiten, Mischungen, Kombination und Eigenarten als jemals in einer abstrahierten, philosophischen Auffassung von Materie oder einer chemisch/physikalischen Kategorisierung eingefangen werden könnte. Alle Sonderfälle und Ausnahmen – die eigentlich eher die Regel darstellen – sind Orte der Begegnung, an denen die Pluralität und Komplexität eines so gefassten Kontinuums nachvollziehbar werden können. Die Ausstellung KONTINUUM zeigt einige spezielle Materialisierungsprozesse und beleuchtet wie sich fünf Künstler exemplarisch mit den Dynamiken, Widerständigkeiten und Aktivitäten von Materie auseinandersetzen.